Produktive Mitte - Berlin Gleisdreieck

Entwurf Stadt WS 22/23

 

Trotz wachsender Bevölkerungszahlen, steigender Mietpreise und Wohnungsnot liegt in der Mitte Berlins eine der größten freien innerstädtischen Flächen der Stadt seit Jahrzehnten brach. Der Berliner Senat hat zwar als Ziel die Realisierung von 10.000 Wohnungen pro Jahr ausgegeben, doch soll hier anstatt Wohnraum auf Grundlage eines 2015 entschiedenen Wettbewerbs ein Büroquartier mit einem Hotel, gewerblichen, kulturellen und Freizeitnutzungen entstehen: die Urbane Mitte am Gleisdreieck. Ein Dutzend Initiativen haben sich dagegen ausgesprochen – aufgrund fehlenden Wohnraums, eines großflächigen Büroflächenangebots trotz einer sich im Zuge fortschreitender Digitalisierung verändernden Arbeitswelt sowie aufgrund ökologischer Bedenken.

Die aktuelle Diskussion sowie das sich ändernde Verhältnis von Wohnen und Arbeiten nehmen wir zum Anlass, um die vorliegenden Planungen an der Schnittstelle städtischer Infrastruktur und dem Park am Gleisdreieck in Frage zu stellen und eine Produktive Mitte zu entwerfen, in der sowohl gewohnt als auch gearbeitet wird und in der Produktion ein selbstverständlicher Teil der Arbeitswelt und der Stadt ist. Im Fokus Entwurfs steht die architektonische Gestalt der Stadt, der öffentliche Raum und die Gestaltung räumlicher Situationen, an denen außer den Gebäuden die Nutzer mit ihren Bewegungen, ihrem alltäglichen und politischen Handeln, ihrer Wahrnehmung und Deutung beteiligt sind.

Grundlage des Entwurfs der Produktiven Mitte am Gleisdreieck bildet die Auseinandersetzung mit Typologien der Produktion sowie mit vielfältigen Entwicklungsmodellen hybrider Wohnungsbautypologien, die wir im Rahmen einer Exkursion nach Berlin, neben den bestehenden Situationen im Entwurfsgebiet mit ihren Lebens- und Leerräumen, ihrer Flora und Fauna besuchen werden.

 

Übung Di  14:00-18:00 Uhr im Raum C109


Lehrende

Prof. Andreas Quednau  
WM Jonas Trittmann
WM Benedikt Stoll
WM Malte Wilms
T Anna-Lena Wallner