Kleiner baukultureller Statusbericht
Kauf- und Warenhäuser sind die älteste großflächige Betriebsform des Einzelhandels. Entstanden zum Ende des 19. Jahrhunderts setzten sie mit ihrer Größe, ihrem Warenangebot und ihrer architektonischen Inszenierung neue Akzente im Einzelhandel und in der Entwicklung der Innenstädte. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg expandierten Kauf- und Warenhäuser und prägen bis heute das Aussehen und die Identität vieler Innenstädte Deutschlands. Aber inzwischen gehört diese Erfolgsgeschichte der Vergangenheit an. Die strukturellen Veränderungen im Einzelhandel und des sich wandelenden Konsumverhalten der Bürgerinnen und Bürger haben dazu geführt, dass die Kauf- und Warenhäuser erheblich an Marktanteilen verloren und ihr Filialnetz verkleinert haben. Vielerorts stehen die einstigen Flaggschiffe des Massenkonsums leer und sind zum Problem für die Stadtentwicklung geworden. Darum stellt sich die Frage, wie sich diese Bauwerke für eine nachhaltige Drittverwertung umbauen lassen und neue Impulse für die Entwicklung der Innenstädte geben können.
Ziel und Gegenstand der Studie ist die systematische Aufarbeitung der architektonischen, baukulturellen und baukonstruktiven Eigenschaften von Waren- und Kaufhausimmobilien sowie ihrer städtebaulichen Bedeutung für die Innenstadtzentren. Daran anschließend erfolgt eine Bewertung der unterschiedlichen Standort- und Immobilientypen mit Blick auf ihre Umnutzungspotenziale. Um ein großes Spektrum relevanter Objekte aufzuzeigen, erfolgen eine internationale Good-Practice-Analyse und vertiefende Fallstudien und Expertenwerkstätten. Im Zuge des Wissenstransfers erfolgt eine Darstellung des Status Quo und der künftigen Handlungsbedarfe. Zudem werden rd. 30 Immobilien- bzw. Konzeptsteckbriefe erarbeitet.
In Zusammenarbeit mit:
Beauftragt durch:
Laufzeit:
Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS)
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
März 2022 bis vrs. Oktober 2023